Ohne Scheiss, ich war lediglich dabei mithilfe von Satellitenbildern,
die ich im Internet gefunden hatte, die Grundstücke der Nachbarn
zu erforschen. Von Ausspionieren will ich übrigens nichts
gehört haben, denn ich hatte Grund zur Annahme, dass sich auf
einem der Grundstücke ein 1967er Ford Mustang Shelby
lagerte. Einer, wie ihn meine Bewährungshelferin dereinst fuhr. Da
die Ecke, wo ich den Shelby vermutete, von mir aus mit dem Opernglas
nicht einsehbar war - Gestrüpp von unerlaubter Höhe mit einer
Blickdichte von Spannbeton
wuchs zwischen meiner Warte und der besagten Ecke - war ich gezwungen,
zu stärkeren Mitteln zu greifen und gröberes Geschütz
aufzufahren.
Als ich mich nun per Mausrad von der Satellitenperspektive her, dem
Objekt der Begierde näherte, passierte es plötzlich. Das
Computerbild fror ein und der Mauszeiger fing an, in gespenstischen
Gelbtönen zu leuchten und ein pulsierendes Licht zu
verströmen. Er liess sich mit der Maus nicht mehr über den
Bildschirm bewegen und zeigte, ohne dass ich ihn beim hineinscrollen
dort geparkt hätte, direkt in ein neophytisches Gestrüpp
vor unserem Haus.
Die Programme reagierten allesamt nicht mehr. Ich war gezwungen, den
Computer mit einem akrobatischen Kniff, zu dem ich drei Finger der
linken und zwei der rechten Hand zu Hilfe nahm, abzuwürgen und neu zu starten.
In der Nacht schlief ich schlecht und als ich mich anderntags früh
nach der Morgenrunde mit dem Hund besagtem Gestrüpp näherte,
sah ich ihn, den manifestierten Mauszeiger. Konkret in Beton, gross wie
ein Kindersarg und wahrscheinlich tonnenschwer.
D J B r u t a l o @ S ç h n u l l i b l u b b e r.ç h