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dringender Blödsinnalarm
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18. Dezember 2024

December Train

Leseziegel

Dieser Zug wird abgeschlossen und weggestellt. Jeden Tag. Dieser Zug wird abgeschlossen und weggestellt. Viersprachig. Zuerst auf Deutsch, dann auf Französisch, dann auf Englisch und zum Schluss noch auf Italienisch: Questo treno e postato…

Der Zug fährt jeden Tag von Zweisimmen im Simmental nach Bern im Aaretal. Ich jeweils ab Thun. Natürlich ist die Chance intakt, dass auf den Unterwegsbahnhöfen Menschen einsteigen, die nur Italienisch sprechen und sich in Bern freuen, in ihrer Muttersprache darüber ins Bild gesetzt zu werden, dass der Zug hier endet und man angehalten ist, der Leerung desjenigen doch bitte aktiv beizuwohnen.
Ich frage mich jeweils, ob am Morgen um acht es nicht gradsoviele Menschen im Zug gäbe, die von der netten Stimme gerne auf Suaheli, uigurisch oder gar ungarisch umgarnt werden würden.

Die Ansage "Dieser Zug wird abgeschlossen und weggestellt." Ist bloss die Spitze des Eisberges. Sie ist eine von vielen. Die Wagenkomposition, die hier zum Einsatz kommt, ist eine wahrhaftige Quasselstrippe und spricht ohne Punkt und ohne Komma beinahe unentwegt. Sie leidet, ohne es zu beschönigen unter einer auch bei gewissen Menschen verbreiteten Art von Durchsagelogorrhoe. Türen können nicht geöffnet werden, wird mitgeteilt, zu erwartende Anschlusszüge bei der Ankunft in Bern werden heruntergebetet, Menschen in Gleisnähe. Die Palette ist gross. Alles von vorgefertigter Sprechkonserve und hemmungslos in vier Sprachen.

Eigentlich wollte ich neulich auf der Fahrt ungestört den neuen Schulz lesen. Ich klappte den gerade erstandenen, in Damast gebundenen Trumm unmittelbar nach der Abfahrt in Thun auf und begann in freudiger Erwartung auf der ersten Seite an zu lesen: Amor gegen Goliath. Trumm deshalb, weil Buch zu kurz greift. Trumm trifft das Machwerk Schulzens trefflich. Amor gegen Goliath sind gefühlte tausend Seiten Bibelpapier.

Der erste Gedanke, als ich den Ziegel tags zuvor auf der Ladentheke sah, war: Was war falsch an den Trilogien? Ono Viets lag in seiner dreiteiligen Ausgabe bestens in der Hand und konnte sogar im Bett vor dem Einschlafen gefahrlos gelesen werden. Oder Kolks blonde Bräute der Erstling der Hagener Trilogie. Null Problemo.

Aber Amor gegen Goliath – Lebensgefahr pur. Würde ich, läse ich das Buch im Bette einnicken, so flöge es wohl auf mein schlafendes Gesicht hernieder und hinterlässe dort wüste Spuren. Brillenhämatome wären noch die harmlosesten. Ein Buch von normaler Grösse, ein Taschenbuch vielleicht, holt mich in einem solchen Fall von Sekundenschlaf jeweils bloss wieder in den Wachzustand zurück. Würde Amor gegen Goliath runterknallen, bestünde die Gefahr, dass der mich stante pede über die Wupper wüppte.

Solchen Ängsten hing ich plötzlich nach, als ich die ersten Seiten von dem Roman im Zug lass. Natürlich bekam ich dadurch von der Geschichte kaum etwas mit und ich ahnte schnell, dass ich beim nächsten Mal erneut von vorne beginnen musste. Ich stellte mir auch vor, dass ich Schulz bei unserer nächsten Begegnung unbedingt fragen würde, was denn an einer Trilogie falsch gewesen war. Wir fuhren wohl gerade in Bern in den Bahnhof ein, als mich die Angst befiel, das Schulz Amor gegen Goliath sehr wohl als Trilogie anlegte und in der Folge zwei weitere solche Bausteine zu erwarten sind.
Diesem Gedankengewitter (CPU-Last 100%) war es dann wohl auch geschuldet, dass ich die inflationär abgespielten Zugdurchsagen in vier Sprachen nicht oder in völlig vertauschter Reihenfolge wahrnahm. Von "Dieser Zug wird abgeschlossen und weggestellt", speicherte ich "Dieser Zug wird an die Wand gestellt und erschossen."

Das Bild, das bei mir im Kopf blieb, war verheerend.

Dieser so begonnene Tag war dann auch im Eimer und an Büroarbeit war nicht mehr zu denken. Ich irrte in der Folge meiner Zerrüttetheit ziellos im Berner Bahnhof umher, stets auf Schiesslärm von Zugerschiessungskommandos achtend. Mildtätige Zwerge setzten mich dann des Abends wieder in den Zug zurück nach Mittelerde.

Tags darauf war alles wieder in Butter. Ich, erneut in der Mitte der Gesellschaft eingependelt, frug mich, ob die geplanten Mondmissionen nicht allzugrosse Erwartungen dahingehend hegen sollten, auf dem Mond seltene Erden zu finden.

D J B r u t a l o @ S ç h n u l l i b l u b b e r.ç h

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