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30. September 2019 unser Schnabel V Neulich war ich beim Zahnarzt und inspizierte meine Kieferhöhlen - offenbar auf eigne Faust. Wie dem auch sei, in einer abgewohnten Ecke meines Kopfes, fand ich dieses Schild. Warum ich dort herumstöberte erscheint mir heute unverständlich, denn ich wurde von der Zahnarzthelferin lediglich darauf hingewiesen, den Kopf einen kurzen Moment in der Waagerechten zu halten, so dass sich das soeben eingespritzte Serum gemächlich in einer Eitertasche verteilen kann. Sie verwendetet tatsächlich das Wort 'gemächlich'. Ich vermutete, dass es sich bei der mit Serum bespritzten Eitertasche, um die Verursacherin eines pulsierenden Schmerzes handelte, der mir seit einer Woche das Leben zur Hölle machte. Der Onkeldoktor wollte danach - so der Plan - die Bohrmaschine ansetzen und angeblich einer querulanten Zahnwurzel den Garaus machen. Ich stand also vor diesem Schild und war stark verunsichert. Mir war unerklärlich wer mir dieses Schild in den Kopf gepflanzt haben konnte und vor allem wann. Als ich schlief vielleicht? Da ich mit Einundfünfzig davon ausgehen muss, in meinem Kopf Ablagerungen und illegale Deponien anzutreffen, überraschte mich dieses Schild nicht so sehr wie der Umstand, dass besagte Rudimente mit einem Verbot belegt sein sollen. Schliesslich handelt es sich dabei ja um Zeitzeugen meines Lebens und Verbote in meinem Kopf sind das letzte was ich gebrauchen kann. "Meine Gedanken sind frei!" schrie ich affirmativ durch die Hohlräume. Es war ein schwaches Echo zu hören, gefolgt von einem diabolischen Lachen, ähnlich dem am Schluss vom Thriller-Song von Michael Jackson. Instinktiv hielt ich mir meine metaphorischen Ohren zu. Vielleicht war es auch anders herum und ein metabolisches Lachen erklang (ähnlich dem Lachen am Anfang vom Prisoner-Song von Iron Maiden) und ich hielt mir meine diafragmentarischen Ohren zu. So genau weiss ich das heute nicht mehr. Der Schmerz war auf jeden Fall plötzlich wie weggefegt. Trotzdem bohrte der Doc den Zahn auf und entfernte eine Wurzel. Angeblich - wie gesagt, denn er zeigte sie mir nicht, sondern liess sie irgendwie im Kübel für Schlacht- und Operationsabfälle verschwinden. Ich hatte den Verdacht, er wollte sich an mir und meinen maroden Beisserchen lediglich bereichern. D J B r u t a l o @ S ç h n u l l i b l u b b e r.ç h ' |