Dem Besuch, der sich neulich bei mir zum Gelage angemeldet hatte,
wollte ich mal wieder zum Nachtisch einen selbstgemachten Panna Cotta
servieren. Da mir seine Essgewohnheiten nicht geläufig waren
und laut Originalrezept Gelatine eine tragende Rolle bei der
Herstellung von Panna Cotta spielt, entschied ich mich für eine
gewagte Substitution.
Ich vermengte den Kubik Schlagrahm, an Stelle von Gelatine, mit einer
Tube Papierleim. Durch die Polimerisation des Leimes, dachte ich mir,
wird sich die gewünschte Stabilität und Stichfestigkeit schon einstellen. Nun
konnte der Besuch noch so vegan-kontergan (Heiko Schotte) sein, an
dieser Kreation gab es nichts zu meckern.
Um den synthetischen Beigeschmack vom Leim etwas abzulindern, goss ich grosszügig Absinth in die Emulsion.
Das Ergebnis war ernüchternd. Zwar haben die Häufchen - die
gewünschte Stabilität stellte sich leider nicht ein - nach
Panna Cotta geschmeckt, aber der blaue Schimmer (wahrscheinlich vom
Absinth) erinnerte ein wenig an Schlumpfeis. Das Resultat erschien uns
kulinarisch eher bedeutungslos und die Rezeptur kann getrost in die
Tonne gekloppt werden. Schade.
D J B r u t a l o @ S ç h n u l l i b l u b b e r.ç h (285/25)