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06. September 2012 der die das Leider muss ich Euch schon wieder mit einem Bild konfrontieren, von welchem ihr Geschriebenes ablesen müsst, um den Tatbestand des folgenden Textes zu begreifen. Ich arbeite intensiv daran, dies in Zukunft zu vermeiden. Schliesslich ist der Tiefpunkt dieser Unsitte erreicht: Das Deutsche KFz-Nummernschild. Unglaublich wie viele Kombinationen von fünf Buchstaben es gibt, welche irgendwo in der Denkrubrik innerhalb der Kleinhirnrinde eine Regung hervorrufen die nicht selten in lebensbedrohliche Lachanfälle kippen. Verschont mich bitte damit. Auf dem Weg ins beschauliche Appenzellerland wo wir unseren Resturlaub verbringen wollten, verliesen wir mit dem Voralpenexpress gerade den Luzerner Bahnhof. Ich hatte mein Redegerät auf "Klugscheissen im Schwall" eingestellt und versorgte meine beiden charmanten Reisebegleiterinnen schon seit dem Frühtau mit Schmonsens und selbsterfundenem Weitwurfwissen. "Gleich sehen wir den Rigi" gab ich etwas zu laut von mir. In die unheimlichen Weiten des umgebauten Eisenbahnwagens hinein. In der Schweiz reist man nämlich oft in umgebautem Rollmaterial. Die Eisenbahnwagen werden von den Schweizerischen Bundesbahnen ausgemustert und von Pseudoprivatbahnen wie in dieser Geschichte von der Schweizerische Südostbahn AG gekauft und aufgefrischt. Im Inneren (in der Kabine würde man bei einem Flugzeug sagen) riecht es angenehm nach abgestandenem Rauch, die Fenster lassen sich nicht mehr öffnen und die Toiletten, falls sie denn zugänglich sind, erstrahlen so modernisiert, dass darauf nun auch in Bahnhöfen ordentlich Stuhl abgeschlagen werden kann ohne den draussen herumstehenden Reisenden eine sommersprossenähnliche Verzierung zu verpassen. Die Ausscheidungen verschwinden nämlich mittels eines luftunterdruckerzeugenden Tricks in einem "geschlossenen" System. Eine gute Sache finde ich. Auch eine gute Sache sind die Fenster, welche man nicht mehr öffnen kann. In der Schweiz wird gerne und viel rumgeballert (jeder Eidgenoss kriegt bekanntlich vom Staat eine handliche Handfeuerwaffe zur Selbstverteidigung ausgehändigt) und seit in den Zügen die Fenster nicht mehr geöffnet werden können, hat dieses "Schiessen aus dem fahrenden Zug" ein wenig an Bedeutung verloren. Tatsächlich erholen sich nun auch wieder die Bisonbestände entlang den Eisenbahnstrecken. Noch bevor wir allerdings dem Rigi mit seiner pompösen Fernsehantenne und der durch die unzähligen Bähnli zerfurchten Oberfläche ansichtig wurden, stand einer der oben beschriebenen Eidgenossen mittleren Alters - unerwarteterweise ohne Waffe - in unserem Zugabteil und wies uns in lehrerhaftem Ton und gezückter Zeigefingererektion zurecht: "Das heisst DIE Rigi! Die Rigi ist die Königin der Berge". Peng. Verblüft und mit demütig gesenktem Kopf nickte ich, machte einen Knicks und antwortete kleinlaut: "Verstanden, schliesslich heisst es ja auch die Berge, wie konnte ich nur derart naiv sein". Kriecherisch, dass es ke Gattig machte, entschuldigte ich mich bei ihm in aller Form. Das Bild (jetzt kurz hinauf-und wieder herunterscrollen) machte ich - unangenehm verwirrt - danach. Leider konnte ich den aufdringlichen Zurechtweiser nicht mehr zur Rede stellen, denn er war bereits eine Station früher, in Meggen (LU) ausgestiegen. Aber ein paar Fragen hätte ich da schon noch zu den Geschlechter der Berge... **** D J B r u t a l o @ S ç h n u l l i b l u b b e r .ç h (284) ^ |