Klaus Rinke hat 1986 aus 24 Bahnhofsuhren die Installation Zeitfeld erstellt. Anlass dazu bot ihm die Bundesgartenschau.
Als grosser Fan und einst selber Erbauer von Bahnhofsuhren, stört
mich an der Installation Rinkes, dass die Zwiebeln von einer sogenanten
Atomuhr (was auch immer das sein soll) gesteuert werden. Dadurch
entfällt das neckische Warten des kellenförmigen
Sekundenzeigers auf die Vollendung der gerade angezeigten Minute.
Bei üblichen Bahnhofsuhren werden, wenn überhaupt, nur die
Minuten und die Stunden genau angezeigt. Die Geschwindigkeit das
Sekundenzeigers ist ein klein Wenig zu gross, so dass der Zeiger
nach jeder Umdrehung stoppt und auf die genaue Zeit warten muss. Ist
die Minute voll, begibt er sich, angestoßen durch einen
elektrischen Impuls seiner Mutteruhr (was auch immer das sein soll),
auf die nächste Runde.
Ein beruhigender Vorgang, aufgeladen mit höchst philosophischem Inhalt.