Es ist Sommer und die Menschen sind wieder befreit. Befreit von
beheizten Räumen und befreit von Tuch und Tüll. Zeit auch
für die Kunst, sich hinter den "Nicht berühren" Schildern
hervor zu wagen und die engen Museumswände abzustreifen. Wir
wollen uns diesen Sommer in Düsseldorf auf die Suche nach der
befreiten Kunst machen und beginnen heute mit dem Düsseldorfer
Künstler Norbert Kricke
und der Großen Mannesmann (1960) am Mannesmannufer. (Mann diese
doppelkonsonnanten, männlichen Nenner sind genau mein Ding!) Die Große Mannesmann kann
man übrigens auch sehr schön von der Seite betrachten - von
der Thomas Strasse aus. Dies sei allerdings nur am Rande erwähnt.
Im Einklang der Dinge muss an dieser Stelle befreiter Kunst
erwähnt werden, dass die Plastik aus rostfreiem Stahl vor dem
leerstehenden Mannesmannturm steht. Vor einem temporär nutzlosen
Stück Abfall/Bauschutt/Altlast also. Für die
Düsseldorfer ist der Turm natürlich ein Stützpfeiler in
der Skyline und ein Stück Industriekultur, welches es durch die
U.N.E.S.C.O Behüterin des Weltkulturerbes zu schützen gilt.
Ungeachtet dessen lasse ich ganz im Kontext der Recycling Bewegung (ein
Begriff aus der Welt der Kunstschaffenden), auf meinem Bild
für einmal die Große Mannesmann die Hauptrolle spielen.