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20. August 2024

Von Schafen und Menschen

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Gunar lachte, als ich ihn fragte, ob er selber Schafe besitze. Auf unseren Wanderungen durch die färöische Bergwelt begegneten wir einer Vielzahl an Schafen und wir hatten diesbezüglich ein Schossignault voll Fragen, für deren Antworten wir keine Lust hatten im Internet herumzugoogeln.

Tatsächlich besass Gunar selber Schafe. Er lachte deshalb, weil die Chance auf den Färöern jemand zu finden der, oder dessen Verwandte ersten Grades keine Schafe besitzen, einem Lottosechser gleichkommt.

Wir lernten Gunar und Elsebeth in der Oy Brauerei kennen. Sie sassen am selben Tisch wie wir und wollten sich, gleich wie wir, die Auftritte der beiden färöischen Punkbands, 200 und Joe & The Shitboys ansehen.

Gunar und Elsebeth spielten in derselben Alterskategorie wie wir und hatten sich für den Abend in der Brauerei herausgeputzt. Auf den ersten Blick schätzte ich Gunar in seinem gestärkten Hemd als Sekundarschullehrer oder Bankangestellter ein, nicht eine Sekunde als Schafbauer.

„Es gebe auf den Färöern etwa doppelt soviel Schafe wie Einwohner,“ erklärte uns Gunar. Ähnlich wie bei uns die Kühe, würden hier, weit draussen im Nordatlantik im Sommer die Schafe auf gemeinschaftlich genutzten Bergweiden mehr oder weniger der Natur überlassen. Gunar sagte: „Die Natur kann hier getrost den Elementen gleichgesetzt werden. Raubtiere wie Luchs, Bär oder Wolf, gibt es hier nicht. Die einzigen Gefahren drohen den Schafen durch Absturz oder durch Metzgers Messer.“ Ein Hirte, gehe regelmässig herum und schaue ein wenig zum Rechten. Er, Gunar sehe seine Schafe erst wieder in den Wintermonaten, wenn er sie zu Hause im Keller einquartiere.

In den Wintermonaten, würde er dann auch eigenhändig das ein oder andere Schaf töten, um es für den Verzehr herzurichten.

Joe & The Shitboys fingen plötzlich an zu spielen und an eine weitere Konversation war nicht mehr zu denken, schliesslich musste zu den Songs getanzt werden.
Wie es sich gehört bei Punkmusik, dauerte keines der Stücke viel mehr als eine Minute und die Regler am Mischpult standen gefühlt auf der Zwölf.

In der kurzen Umbaupause zwischen den Musikkapellen, hatte Gunar keine Lust mehr, uns schnöseligen Tourist*innen weiteres Schafzuchtgarn zu spinnen.

Elsebeth merkte uns die Enttäuschung an und wusste noch die folgende Begebenheit hinzuzufügen: „Uns wäre doch sicherlich bei unseren Wanderungen durch die weiten Bergweiden aufgefallen, dass die Schafe alles was wächst bis auf den letzten Zentimeter abrissen. Alles bis auf ein kleines gelbes Blümchen.“ Auf die Frage, ob wir uns vorstellen könnten warum die Schafe das gelbe Blümchen verschmähten, dachten wir an Hahnenfuss und daran, dass wir auch in den Alpen giftige Pflanzen kennen, schüttelten aber artig unsere Köpfe und spielten die Unkundigen. Elsebeth erklärte uns, dass einem Schaf, welches von diesen gelben Blumen frass, augenblicklich die Haare ausfielen.

Interessant dachte ich, dann bräuchte man sie nicht mehr zu scheren.

Ich fragte, ob das auch beim Menschen funktionierte und man sich so den lästigen Gang zum Frisör ersparen könnte.

Ihre Antwort ging leider in den ersten Takten von 200 unter, welche, wie gehabt brachial laut daherkamen.

D J B r u t a l o @ S ç h n u l l i b l u b b e r.ç h

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Kommentare (3)  - Etwas Senf dazu?