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Spass mit Schnulliblubber

07. Mai 2007

VfL - Vers für Lotto

Lotto in Love


*****

Am letzten Samstag bin ich einmal mehr gezwungen worden in die Arena zu gehen, um in meiner kostbaren Freizeit ein HSV-Spiel mir anzutun. Der Vfl Bochum ist zu Gast, ein Mitbewerber um die Mittelfeldplätze in der Ligatabelle. Das einzige Handicap der Hamburger: Der gefürchtete Heimnachteil.
Ich wünsche mir bei ARD und ZDF zu sein, denn da reihert man bekanntlich in die ersten Sitze. Ich sitze mit meinen Peinigern zuoberst hinter der Anzeigetafel und erkenne gerade mal die farblichen Nuancen der Trikots. Einziger Vorteil: Wenn es ganz schlimm wird genügt ein kühner Sprung von meinem Sitzplatz nach Hinten und ich lande - lebensgefährlich verletzt zwar, aber frei, vor dem Kolosseum. Zwischen Weltastrazelt und Bushaltestelle.

Zehn Minuten vor dem Anpfiff - noch steht es 0:0 - grosser Tumult: Der Stadionsänger Lotto King Karl besteigt zusammen mit seinem Rhytmusgitarristen Pape (bekannt auch als:Lotto und Pape oder: Popo und Latte) eine gelbe Hebebühne, die geschickt zwischen dem Tor und dem HSV-Fanblock aufgebaut ist. Noch während die beiden in luftige Höhen gehoben werden, stimmen sie ihre Hymne an: Hamburg meine Perle. Die Menge tobt und singt mit. Allzugut kennt der HSV-Fan den Text, hört er ihn doch bei jedem Heimspiel live und abends in jeder Kaschemme am Hamburger Berg oder am Hans-Albers-Platz.

Die dritte Zeile wird heute besonders laut mitgegrölt. Bei uns oben bei den Sternen, da wo man mit blossem Auge den Reifendruck der landenden Kraniche ablesen kann, ist nur unverständliches Gedröhn.

:
...Wenn Du aus Bochum kommst,
Dann lass die Flugzeuge gleich im Bauche...
:

Die Hebebühne wird wieder weggefahren und LKK und Pape werden vom Zeugwart bis zum nächsten Heimspiel in feuchte Tücher gewickelt und eingemottet.

Das Spiel geht los, 45' unkoordiniertes Gebolze ohne Glanz. In der Halbzeitpause sehen wir endlich die ersten Tore. Ein wilder Haufen aus zwanzig Kindern darf, eingekleidet in Trikots eines ortsansässigen Energieriesen, einen Torwart mit Fussbällen einschiessen. Der Torwart ist eingekleidet in ein Schaumgummikostüm das die Form eines Drachen hat. Sehr lustig!
Die zweite Halbzeit muss auf den HSV und seine Fans wie eine gigantische Ohrfeige (auch etwa: Klatsche) wirken, das jedenfalls wird mir von den herumweinenden Zuschauern bestätigt. Die Bochumer zeigen ihren Pulsschlag aus Stahl und ich bin froh, dass sie nun nicht auch noch ihren Stadionsänger aus dem Gepäck hervorzaubern. Null Tore, drei Gegentore, 50000 enttäuschte Fans. Dies die traurige Bilanz einer nachwievor langweiligen Sportart.

Wäre ich der Stadionsänger, würde ich singen:

How many times muss ich noch zum HSV gähn?
Bevor der endlich mal gewinnt.


*****

besseres zu tun hatten zwischenzeitlich TTHäbeni

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schwer beeindruckt von Les Rita Mitzouko (wie schreibt sich das bloss?)

D J B r u t a l o @ s c h n u l l i b l u b b e r . c h

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Kommentare (6)  - Etwas Senf dazu?