dringender Blödsinnalarm Letzte Einträge 30. September 2024 Katzen sind sooo doof.. 29. August 2024 Gedanken aus dem Nordatla.. 20. August 2024 Von Schafen und Menschen.. 29. Juli 2024 Deutsch muss wieder zähl.. 05. Juli 2024 Betrachtungen aus dem Rau.. 19. Juni 2024 Kt. Bern wird verkauft.. 06. Juni 2024 Kt. Bern muss bleiben!.. 23. Mai 2024 Kt. Bern erhöht die Miet.. Die Archive Nürnberg und der Rest der Nuller Der zwölfstöckige Wohnblog (2006) |
02. Mai 2008 Völker schält die Banane, auf zum letzten Gefecht.. Eine kleine Fotostrecke (warum auch nicht) zum Maibummel 2008 durch Nürnberg. Wer den Feiertag der Proletarier zeitig angeht, sieht schon bald die ersten letzten real existierenden Kommunisten. Die NPD veranstaltet eine Grossdemo in der Nordstadt, eine ideale Gelegenheit für den designierten Nazijäger DJ Brutalo, einmal Nazis aus der Nähe zu sehen. Oder einfach nur, um sich ein paar Standpunkte aufzufrischen. "Den Naziaufmarsch stoppen" wird uns erzählt. Ihnen ordentlich in den Arsch treten.. verlautspricht man uns vom Lastwagen herab. Die Stimmung steigt. Alle sind gegen rechts.. ..nur die Kräne haben andere Pläne. Das Ziel ist klar! Irokesenfrisuren gegen Nazidreck vor der Kirche.. und gegen Taubendreck vor dem Konsumpalast ..undsoweiterundsofort, zum Glück ist die Pappe nur so klein. Die Front Deutscher Äpfel aus Bamberg macht das Armbindetragen wieder salonfähig und fordert: Südfrüchte raus! Gefeiert wird mit der Polizei den Römern Die bewilligte Marschroute von uns Antifaschisten Galliern führt geradewegs in die Marschroute der Neonazis. Dass Römer mit aller Kraft (Formation Schildkröte) ein Zusammentreffen verhindern, ist klar. Dass sich unser Anführer - also der am Mikrofon - erstaunt darüber zeigt, ist mir ein Rätsel. Das Ende der offiziellen Kundgebung ist schnell erzählt: Provokationen, Steine und Flaschen fliegen auf Helme und Plexiglasschilder, der Lautsprecherlastwagen wird entschärft und der Antifamob verscheucht. Rückzug in alle Winde (Formation Heuschrecken). Römer und Römerinnen aus Bayern, Hessen und NRW geben sich nun ein Stelldichein und feiern den Vatertag auf ihre Weise. Erfahrungen mit der Ausrüstung und den Gadgets werden ausgetauscht. Bei manch einem Kollegen ist oft auch ein wenig Neid im Spiel. Bayerischen Römern wird es zuweilen zwar etwas warm in ihrer Kluft, dafür denkt man, sie kämen vom anderen Stern. Zum Schluss gibt es noch ein Knöchelchen. Die Fussmatten werden in sicherem Abstand von etwa sechzig Metern zu uns von den Römern aufgehalten, man wirft sich noch ein paar Steine und Flaschen zu und schimpft laut: Kein Zollbreit dem Faschismus! oder Ob Ost, ob West, nieder mit der Nazipest! oder einfach nur Nazis raus! Froh bin ich, dass ich nicht als einer jener enttarnt werde, welcher sich weitgehend dem Scheisssystem angepasst hat. Beim Skandieren der Schimpftiraden bewege ich schön brav und synchron meine Lippen. Zweifel hege ich jedoch bei Nazis raus! Ich frage mich: "raus wohin?" In die Schweiz etwa? Darauf kann ich verzichten, also echt. Auch bezweifeln tue ich, dass die Nazis über diese Distanz unsere Buhrufe überhaupt hören können, schliesslich hört man auch nichts von ihnen. Geradezu ruhig sind sie. Die ganze Veranstaltung wirkt nach einer Stunde zunehmend Grotesk. Durch die überfliegenden Steine und Flaschen, welche allesamt auf der menschenleeren Strasse einschlagen erhalte ich einen ersten Eindruck davon, was unter friendly fire zu verstehen ist. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle den Organisatoren für diese wertvolle Erfahrung. Die Situation ist verfahren und keine Fortschritte in Sicht. Was erwarten wir? Vielleicht dass jemand konvertiert? Auch wenn es plötzlich den einen oder anderen Überläufer gibt, den Sicherheitsabstand, würde er niemals lebend passieren. Ungefähr 4000 Nazigegner haben aber gezeigt, dass sie wenigstens mehrheitsfähig sind und das ist doch bereits etwas. Mir reicht es und ich besuche noch die Veranstaltung der Gewerkschaften, um ein Bier zu trinken. Gewohnter Rahmen, zwei Bühnen: Auf der einen Volkstanzgruppen aus vom Balkan und auf der anderen Proletenrock mit engagierten Texten. Das Bier trinke ich mittendrin, den beiden Bühnen zugewandt. Meine Kleider nehmen langsam den Rauchgeruch vom verbrannten Grillfleisch an, und ich lasse die Wohlklänge der Darbietungen widerstandslos da gleichzeitig in mein linkes und rechtes Ohr hineinfliessen. Plötzlich bin ich näher an Birkenau und Bergen-Belsen dran als mir lieb ist. Ich suche das Weite, mein Bedarf an Standpunktsuche ist fürs Erste gedeckt. "Herr Kollege" ***** The Three Hard boiled Häbeni im GTA IV Fieber ***** D J B r u t a l o @ s c h n u l l i b l u b b e r . c h - |