dringender Blödsinnalarm
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02. Mai 2008
Völker schält die Banane, auf zum letzten Gefecht..
Eine kleine Fotostrecke (warum
auch nicht) zum Maibummel 2008 durch
Nürnberg.
Wer den Feiertag der Proletarier
zeitig angeht, sieht schon bald die ersten letzten real
existierenden Kommunisten.
Die NPD veranstaltet eine Grossdemo in der Nordstadt, eine ideale
Gelegenheit für den designierten Nazijäger DJ Brutalo, einmal
Nazis aus der Nähe zu sehen. Oder einfach nur, um sich ein paar
Standpunkte aufzufrischen.
"Den Naziaufmarsch stoppen" wird uns erzählt. Ihnen ordentlich in den
Arsch treten.. verlautspricht
man uns vom Lastwagen herab. Die Stimmung steigt.
Alle sind gegen rechts..
..nur die Kräne haben andere Pläne.
Das Ziel ist klar!
Irokesenfrisuren gegen Nazidreck
vor der Kirche..
und gegen Taubendreck vor dem Konsumpalast
..undsoweiterundsofort, zum Glück ist die Pappe nur so klein.
Die Front Deutscher
Äpfel aus Bamberg macht das Armbindetragen
wieder salonfähig und fordert: Südfrüchte raus!
Gefeiert wird mit der
Polizei den Römern
Die bewilligte Marschroute von uns Antifaschisten Galliern
führt geradewegs in die Marschroute der Neonazis. Dass
Römer mit aller Kraft (Formation Schildkröte) ein
Zusammentreffen verhindern, ist klar. Dass sich unser Anführer -
also der am Mikrofon - erstaunt darüber zeigt, ist mir ein
Rätsel.
Das Ende der offiziellen Kundgebung ist schnell erzählt:
Provokationen, Steine
und Flaschen fliegen auf Helme und Plexiglasschilder, der
Lautsprecherlastwagen wird entschärft und der Antifamob
verscheucht. Rückzug in alle Winde (Formation Heuschrecken).
Römer und Römerinnen aus Bayern, Hessen und NRW geben sich
nun ein Stelldichein und feiern den Vatertag auf ihre Weise.
Erfahrungen mit der Ausrüstung und den Gadgets werden
ausgetauscht.
Bei manch einem Kollegen ist oft auch ein wenig Neid im Spiel.
Bayerischen Römern wird es zuweilen zwar etwas warm in ihrer
Kluft, dafür denkt man, sie kämen vom anderen Stern.
Zum Schluss gibt es noch ein Knöchelchen. Die Fussmatten werden in
sicherem Abstand von etwa sechzig Metern zu uns von den Römern
aufgehalten, man wirft
sich noch ein paar Steine und Flaschen zu und schimpft laut:
Kein Zollbreit dem
Faschismus! oder Ob Ost, ob West, nieder
mit der
Nazipest! oder einfach nur Nazis raus!
Froh bin ich, dass ich nicht als einer jener enttarnt werde, welcher
sich weitgehend dem
Scheisssystem angepasst hat. Beim Skandieren der Schimpftiraden bewege
ich schön brav und synchron meine Lippen. Zweifel hege ich jedoch
bei Nazis raus! Ich frage
mich: "raus
wohin?" In die Schweiz etwa? Darauf kann ich verzichten, also echt.
Auch bezweifeln tue ich, dass die Nazis über diese Distanz unsere
Buhrufe überhaupt hören können, schliesslich hört
man auch
nichts von ihnen. Geradezu ruhig sind sie. Die ganze Veranstaltung
wirkt nach einer Stunde zunehmend Grotesk. Durch die
überfliegenden Steine und Flaschen, welche allesamt auf der
menschenleeren Strasse einschlagen erhalte ich einen ersten Eindruck
davon, was unter friendly fire
zu verstehen ist. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle den
Organisatoren für diese wertvolle Erfahrung.
Die Situation ist verfahren und keine Fortschritte in Sicht. Was
erwarten wir? Vielleicht dass jemand konvertiert?
Auch wenn es plötzlich den einen oder anderen Überläufer
gibt, den Sicherheitsabstand, würde er niemals
lebend passieren. Ungefähr 4000 Nazigegner
haben aber gezeigt, dass sie wenigstens mehrheitsfähig sind und das ist
doch bereits etwas.
Mir reicht es und ich besuche noch die Veranstaltung der
Gewerkschaften,
um ein Bier zu trinken. Gewohnter Rahmen, zwei Bühnen: Auf der
einen Volkstanzgruppen aus vom
Balkan und auf der anderen Proletenrock
mit engagierten Texten. Das Bier trinke ich mittendrin, den beiden
Bühnen zugewandt. Meine Kleider nehmen langsam
den Rauchgeruch vom verbrannten Grillfleisch an, und ich lasse die
Wohlklänge der Darbietungen widerstandslos da gleichzeitig in mein
linkes und
rechtes Ohr hineinfliessen.
Plötzlich bin ich näher an Birkenau und Bergen-Belsen dran
als mir
lieb ist. Ich suche das Weite, mein Bedarf an Standpunktsuche ist
fürs Erste gedeckt.
"Herr Kollege"
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The Three Hard boiled Häbeni im GTA IV Fieber
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D J B r u t a l o @ s c h n u l l i b l u b b e r . c h-
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Kommentare (2)
- Etwas Senf dazu?
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