In Bochum scheint es keinen grossen Fundus an gestorbenen "Töchter
und Söhne der Stadt" zu geben. Die handvoll Vögel und
Bäume, die in der Ruhrmetropole noch dahinvegetieren sind
längst unfreiwillige Namensgeber von wichtigeren Strassen. Amsel,
Drossel, Fink und Star.
"Wie finde ich dich denn?" fragt fernmündlich Horst Maike, seine
neue Freundin aus Bochum. Maike:"A40 - Anschlussstelle 30
(Bochum-Harpen), Richtung Zentrum Castroper Strasse, erste
Parallelstrasse".
Im Planungsamt ist man sich dem
unschönen Umstand bewusst und schmiedet bereits Pläne. Auf
Anfrage der Schnulliblubberredaktion erzählt man uns dort, dass
frühestens in 50 Jahren die I.Parallelstrasse in Herbertstrasse
umbenannt werden könnte. "Es könnte schlimmer sein", meinte
eine Anwohnerin. Ihre Wohnadresse - Ausweg 76 - kriegt bereits in zehn
Jahren einen neuen Namen. Der designierte Namensgeber für den
Bochumer Ausweg starb im letzten Jahr und das Planungsamt muss nun
sicherstellen, dass man dem toten Libero vom VfL Bochum (1848) posthum
nicht noch ein Tötungsdelikt oder die Rechtfertigung des
ominösen Wembleytores zur Last legt. Das schlimmste was passieren kann, sind diözesane Heiligsprechungsprozesse.
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D J B r u t a l o @ S ç h n u l l i b l u b b e r .ç h (267)