Ich weiss, es gibt ihn schon seit Wochen, aber weil ich etwas konservativ
bin, besuche ich den Weihnachtsmarkt erst ab St. Nikolaus. Wenn die
Kälte der Dezemberbise an den freiliegenden Zahnhälsen nagt,
gibt es nichts Schöneres, als mit Freunden unter einem Heizpilz zu
stehen und eine warme Tasse Glühwein zu trinken.
Um das Glück noch zu verstärken, steht heutzutage der
Weihnachtsmarkt natürlich an jeder Ecke und für die
Saisontrinker und Respektrentner unter uns, bereits seit dem zweiten
November.
In Thun, der Stadt meiner
christlichen Wurzeln, gibt es Pläne, den Weihnachtsmarkt das ganze
Jahr über zu öffnen. Eine brillante Idee finden wir.
Unbestritten die Idee eines findigen Kopfes aus dem Stadtmarketing.
Thun wird dadurch die erste Stadt weltweit mit dieser Attraktion. Man
erwartet Touristenströme, die mit denen von Städten wie Venedig oder Hammerfest vergleichbar sind: Und dies wohlgemerkt, ohne einen Anleger für Ozeanriesen.
Auch wenn das Geschäft noch nicht durch alle Instanzen ist - vom
Statthalter fehlt noch die ganzjährige Ausschankbewilligung, der
Bursche ist gerade noch auf Herrenreise in(oder auf) St. Kitts und Nevis
(Beavis und Butthead unter den kleinen Antillen) - so trifft man in
Thun doch bereits die ersten Vorbereitungen. Beim Grabengut wurden drei
weitere Parkplätze für doppelstöckige Reisebusse
markiert und gegen die Feinde christlicher Werte, kaufte man bei einem
bahrainischen Anbieter bereits die ersten neun Betonlegos.
D J B r u t a l o @ S ç h n u l l i b l u b b e r.ç h