dringender Blödsinnalarm Letzte Einträge 28. November 2024 November Train 16. November 2024 KĂĽnftig wohin? 21. Oktober 2024 Save The Planet - einmal .. 30. September 2024 Katzen sind sooo doof.. 29. August 2024 Gedanken aus dem Nordatla.. 20. August 2024 Von Schafen und Menschen.. Die Archive Nürnberg und der Rest der Nuller Der zwölfstöckige Wohnblog (2006) |
13. April 2005 Schont Eure Bildschirme! Dieser lustige Spam fand ich heut-x Morgenz unter meiner Windschutzscheibe. Klar war ich verunsichert und werde wohl einige der folgenden Nächte nur mit einem Auge schlafen, immer mit der Angst die Rache des Steering Board werde mich im Schlafe ereilen. Zum Glück habe ich noch meinen selbstgestrickten Bildschirmschoner den wir damals 1991 als Semesterarbeit aus der Wolle eines alten Norwegerpollovers stricken mussten, darin werde ich mich vor dem, vor Tatendrang strotzenden Board(?) in Deckung bringen. Sind wir realistisch, was bringt mir mein mühsam heruntergeladener Pamela Anderson Bildschirmschoner, wenn ich immer 10 Minuten warten muss bis er sich einschaltet. Solche Sicherheitsentscheide werden ganz sicher von Leuten getroffen, für welche ein grosser Teil der täglichen Meditationsarbeit darin besteht, sich von ihren (Bikini)Bildschirmschonern inspirieren zu lassen. Auch nicht gerade viel tat ich in den letzten zwei Tagen, diesmal allerdings wie bereits verkündet in Ardabil. Weil Ardabil inmitten der Provinz Azerbaijan ist, sprechen die Leute vornehmlich Türkisch. Das hat irgendwie mit der Geschichte des Türkischen Imperiums der letzten Tausend Jahren zu tun. Beginnt man mit einem Azerbaiji freundlich auf Farsi Konversation zu betreiben, stellt sich der taub und kann nur Türkisch. Es kommt einem ähnlich vor wie in der Romandie. Mich störte dies eigentlich nicht, da ich beider Sprachen nicht wirklich mächtig bin. Ein Mitarbeiter des Kunden in Ardabil, welcher mir dauernd seine Deutschkenntnisse aufdrängte, vor allem mit der Absicht, gegenüber seinen Kollegen Geheimwissen anhäufen zu können, stellte mir ein "Hardliner" Azerbaiji vor. Nachdem das Wort "Hardliner" jedoch auf mich nicht den gewünschten Effekt hatte, setzte er noch einen drauf und bezeichnete ihn als "Azerbaijanischer Nationalist". Mit Genugtuung genoss er meine Reaktion auf diese Steigerung, erneut schlich mir nämlich die Angst den Rücken hoch und schnürte mir beinahe die Luft ab. Ein richtiger Nationalist, ein Sohn Hitler und Stalins!? Der vermeintliche Übeltäter politischer Überzeugung machte sich bald aber verdächtig nicht der zu sein, der sein Arbeitskollege vorzugeben versuchte indem er nämlich bloss blöd da stand und mich - den Ausländer - wortlos angaffte und sogar mit einem verstohlenen Lächeln versah. Ich löste mich etwas aus meiner Starrheit und probierte Oberhand zu gewinnen indem ich mein Wissen, dass über Azerbaijan in meinen neuronalen Polkappen abgespeichert ist, breitbandig über die umstehenden versprühte (dabei aber nicht den erwünschten Eindruck hinterliess). Die Situation entspannte sich zusehends. Es mag sein, dass dieser junge Mann einen Hass gegen Kommunisten hegt, es mag sein, dass durch Sowjetische Soldatenhand(feuerwafen) einige seiner Vorfahrenseelen ihrer sterblichen Hülle entledigt wurden, die Gutmütigkeit und Unschuld, welche dieses Gesicht jedoch ausstrahlte, gaben mir das Gefühl, Nationalisten sind die liebsten und knuddeligsten Mitmenschen, die man sich nur wünschen kann. In Ardabil schienen noch andere Dinge recht komisch abzulaufen. Auf den Baustellen schuben die Schubkarrenschieber ihre Schubkarren nur immer zehn Minuten und schonten sie dann wieder zehn Minuten, in denen sie sich hinlegten und ausruhten. Der Grund ist ein ausgeklügeltes Sicherheitskonzept namens Schubkarrenschoner. D J B r u t a l o @ s c h n u l l i b l u b b e r . c h - Kommentare (0) - Etwas Senf dazu? |