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14. Januar 2023 Kultfilme und Quiz Ausser dass ich zwischen den Jahren ein paar bemerkenswerte Rockkonzerte im Mokka besuchte, passierte seit meinem letzten Blogeintrag nicht viel nennenswertes. Man sass viel vor der Glotze, verhinderte mithilfe hochprozentiger Getränke, dass man nicht auf Trockendock lief und diskutierte viel über Kultfilme und was sie dafür auszeichnete. Dabei wurden nicht selten alle Cookies akzeptiert, gerade und speziell auch diejenigen, die den Backstuben meiner Mütter entfleuchten. Unklar ist heute, was genau das Kultfilmgequatsche ausgelöst hatte. Anzunehmen ist, dass es nach dem Auftritt der Englischen Band The Tarantinos seinen Anfang nahm. Und zwar in der blümerösen Atmosphäre der Mokka-Spacebar. Jede und jeder hatte so seine Filme, die er oder sie gerne im Olymp der Kultfilme ansiedelte. Dadurch, dass die Tarantinos vorher alle Songs gecovert hatten, die sich auf dem O.S.T. von Pulp Fiction finden, einige aus Kill Bill und vereinzelte aus Jackie Brown, waren wir, die wir da zertanzt und in verschwitzter Glückseligkeit vor uns hin lächelten klar: Pulp Fiction ist, wenn nicht gar die Mutter aller Kultfilme, so doch diskussionslos kult. Wir frugen uns, was es denn sei, das ein Film zu einem Kultfilm mache. Es gab viele Theorien und wir argumentierten bis zum Morgengrauen. Ich selber habe das diffuse Gefühl, dass eines der stärksten Gründe, warum ein Film als Kultfilm aus der Masse der guten Filme heraussticht ist, wie viele Zitate in anderen Filmen von dem Kultfilmanwärter zu finden sind. Noch vor den schauspielerischen Leistungen und noch vor dem Stab der mitspielenden Stars. Dass ich Pulp Fiction jederzeit den Kultfilmaward verleihen würde, stützt meine Theorie nicht, da mir keine Zitate in anderen Filmen bekannt sind. Als Gerücht halte ich zum Beispiel, dass Urge Overkill dem O.S.T. von She Said, dem Film um die Enthüllungsgeschichte des verurteilten Sexualstraftäters und Co-Produzenten von Pulp Fiction H. Weinstein, erneut den Neil Diamond Song Girl, You’ll Be a Woman Soon beigesteuert haben sollen. Ein Film, der meine Theorie stützt, ist The Big Lebowsky. Die Zitate aus diesem Kultfilm durchziehen die Popkultur wie Metastasen das zirrhotische Gewebe eines Alkoholikers im Endstadium. Neulich sah ich den Film The Jesus Rolls in dessen Zentrum Jesus Quintana stand. Quintana war, sollte dies jemand vergessen haben, eine Nebenrolle, die als einen unliebsamen Herausforderer des Dudes (und seinen Dudes) bei einem Bowlingturnier vor kam. In The Big Lebowsky brilliant gespielt durch John Turturro in einem Auftritt, der das Anschauen des Films bereits rechtfertigt. The Jesus Rolls ist wie ein Spin Off einer Figur. Nebst dem, dass Quintana dieselbe Figur ist, wird sie erneut durch John Turturro gespielt. Einen grösseren Kultboost für The Big Lebowsky kann ich mir kaum vorstellen. Das Bild oben ist aus El robo del siglo. Ich fand den Film in der SRF-Mediathek, streamte ihn in einer grauen Januarnacht auf meinen Beamer und pfiff ihn mir zwischen zwei Mahlzeiten rein. Der Film erzählt die angeblich wahre Geschichte des grössten Bankraubs in der Geschichte der Menschheit (oder Argentiniens). Eine Bande von Einbrechern (für mich gerne auch: Panzerknacker oder Panzerknackerbande) stieg in Buenos Aires durch die Kanalisation und einen selbst gemachten Tunnel in den Keller einer Bank ein und plünderte dort mehr oder weniger vor den Augen der Polizei die Schliessfächer. Die Polizei narrten sie während der Plünderung mithilfe eines inszenierten Banküberfalls mit Geiselnahme. Während vor dem Haus die Polente ein Heer von Scharfschützen, Staatsanwälten und Einsatzleitern installierte und mit den Bankräubern verhandelte, leerten zwei der Ganoven im Keller die Schliessfächer und schafften den Zaster durch den Tunnel in Sicherheit. Zum Schluss entkamen alle durch den Tunnel und hauten ab. Das Bild zeigt Diego Peretti, der den Anführer der Bande spielt. Er sitzt im Sprechzimmer eines Psychiaters (wenn ich das richtig verstanden habe). Eine Art Rahmenhandlung, in der die moralischen Bedenken vor und nach dem Raub ausdiskutiert werden. Ich unterstelle den Drehbuchautoren einmal kühn, dass dies nicht den Tatsachen entspricht und dieser Rahmen nur für die Dramaturgie des Films erschaffen wurde. Auf jeden Fall aber: Alles brillant inszeniert und gut gespielt - alles in allem ein guter und sehr empfehlenswerter Film. Es beschlich mich zum Schluss allerdings der Verdacht, dass der echte und für den Spielfilm impulsgebende Raub (es soll sich ja angeblich um eine wahre Begebenheit gehandelt haben) einzig mit der Absicht so geplant und ausgeführt worden war, um später als Vorlage für einen (eben diesen) Spielfilm Drehbuch zu sein. Ein Kultfilm ist er natürlich nicht, hat aber das Zeug dazu, es zu werden, warten wir es ab. Natürlich und zu Recht fragt Ihr Euch nun: " Was will der Kerl uns hier sagen? Wo ist der Clou bei der Geschichte?". Ich aber sage Euch: In diesem Schnulliblubber-Beitrag hat sich ein weiterer Kultfilm eingeschlichen, welcher meine Theorie stützt. Wer ihn findet, kriegt vom DJ Brutalo einen Preis* D J B r u t a l o @ S ç h n u l l i b l u b b e r.ç h *Ein selbst gemachtes Gedicht oder einen personifizierten Witz oder einer der beliebten Blicke in meinen Kulturbeutel. Bitte nicht den Rechtsweg beschreiten (what ever that means).
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