Nun ist es also wieder einmal soweit, nun nehmen sie uns Männern
noch den letzten Daseinszweck. Und das im Geschäft unseres
Vertrauens: Im Baumarkt. Dass wir unsere unumstössliche Rolle als
Brötchengeber eingebüsst haben ist längstens bekannt.
Frauen bekleiden zu Recht die Arbeitsplätze der
Männerdomänen seit Jahrzehnten. Jennifer Beals als
Schweisserin in Flashdance bediente anfangs der Achzigerjahre vielleicht noch eine verstaubte
Phantasie von Ferrosexuellen, aber bereits DJ Tatana machte uns fünfzehn Jahre später
schmerzlich bewusst, dass die letzte "Bastion Rechtsknöpfer"
endgültig gefallen war.
Mein Vater zum Beispiel ging noch jeden Tag zur Arbeit, um uns zu
ernähren. Heute verrichte ich lediglich noch "einen Job". Jobs - lernte
ich in meiner Funktion als Zögling elterlicher Edukation - sind
da, damit sich Studenten in den Semesterferien ein Zubrot verdienen
können. Man wusch drei Wochen lang Pfandflaschen oder holte sich
Schwielen an den Händen bei der Kartoffelernte. Aber keinesfalls waren Jobs dazu
gedacht, sie länger als die paar Wochen zwischen den Semestern
auszuüben.
Heute bedeutet Job Lebensunterhalt und Arbeit
Freizeitbeschäftigung. Womit wir wieder beim Kern des
Pudels, des goldenen angelangt sind.
"Du hast doch eine Bohrmaschine? Könntest du nicht gelegentlich -
am Wochenende gleich - vorbeischauen und mir eine Schraube in die
Wand dübeln, damit ich meinen Rembrandt endlich in den Salon
hängen kann?"
Welcher Mann kennt sie nicht, diese Sätze aus Frauenmund? Wer
kennt es nicht, dieses Gefühl des Gebrauchtwerdens? Wichtig dabei
allerdings auch gleich: Sich rar machen. Den Marktwert künstlich
erhalten: "Aber gerne, nur geht es dieses Wochenende leider gerade
schlecht, habe ich doch - welcher Frau auch immer - versprochen zum
Winter hin entweder ihre Segeljacht auszudocken und gleich noch von den
Seepocken zu befreien oder die elektrische Zahnbürste zu
reparieren." Natürlich immer mit der Ausrede dadurch einer
zünftigen Kielholung zu entgehen. Die Bilder sind bekannt.
Nun kommen also die Baumärkte - unsere Freunde bis dato - und
fallen uns in den Rücken indem sie Kurse für Frauen anbieten,
in welchen sie lernen den Hammer zu schwingen, oder ohne Angst einer
Winkelschleifmaschine ins glutrot gerötete Auge zu schauen. Innerhalb
von zwei drei Stunden verlieren wir somit unseren letzten Zweck auf
Erden.
Warum tun sie das? Haben sie in den Baumärkten entdeckt, dass Frauen das
Kauflustgen in ihrer DNS haben?, Männer schaffen es, einen Laden zu betreten und
unverrichteter Dinge wieder zu verlassen. "Wozu soll ich einen
Zwanziger Steinbohrer mit Morsekonus (MK2), der auf meine Bohrmaschine passt
kaufen, wenn ich einen Zwanzigkommafünfer brauche?"
Frauen kaufen IMMER etwas. Nicht nur in Schuhläden. "Ein
Schraubenzieher mit fuchsiafarbenem Griff fehlt mir noch in meiner
Dreierschraubenziehersammlung".
Nach den Massagestäben und den Schuhen, gehören somit
hoffentlich auch Baumärkte bald in das Online Business. Wenn wir
Männer Glück haben bleiben Frauen dann wieder den
Baumärkten fern und wir können mit einem Schrei vor
Glück in unsere geschützten Umgebungen zurückkehren.
Falls nicht..
DJ Brutalo sucht neues Betätigungsfeld. Hat vielleicht jemand eines abzugeben?
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Die letzte Schiesserei:
Wann: 6. Oktober 2013
Wo: Luthern (LU)
Tot: 2 (2013:15)
Verletzt: 1 (2013:10)
Quartett: Eifersucht, Familie
D J B r u t a l o @ S ç h n u l l i b l u b b e r.ç h (283/22)