dringender Blödsinnalarm
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17. März 2009
Freeride Knack-Point
Erstaunlich ist es schon, wie es zehn Jahre nachdem der Song von der
UNESCO auf die "Liste der ohrenkrebserzeugenden Songs" gesetzt wurde,
es dennoch vorkommen kann, dass man dieser Ausgeburt des Schlechten in
der Öffentlichkeit ausgesetzt wird. Es genügt
lediglich ein kurzer Aufenthalt in einer mässigen
Aprésskibar in einem
mittelprächtigen Wintersportort der
Innerschweiz, und schon klebt dir die klebrige Stimme David Hasselhoffs
am Trommelfell wie die Scheisse am Fell nach dem Scheissen im Walde und
hämmert dir "I've Been Looking For Freedom" in den Kopf hinein.
Ich zeichne die Audiopest mit meinem Funkgerät auf, und werde nach
dem Urlaub den internationalen Gerichtshof für
Menschenrechtsfragen in Den Haag anrufen und diese Umstände zur
Anklage bringen. So nicht meine Lieben!
Der Urlaub verläuft sonst sehr sittsam. Es wird viel gegessen,
kaum fern gesehen und den ganzen Tag snow geboarded. Das Wetter schneit
was das Zeug hält und die Kurverwaltung ist stets bemüht in
den frühen Morgenstunden den frisch geschneiten Schnee durch
gezielte Sprengungen ins Tal zu befördern.
Zusammen mit den beiden Mountain Mamas und einer Zimmermannshandvoll
Freeride Kids aus dem Flachland - einige sogar aus Skåne - stehe
ich vor dem Chalet am Basislager (ca 2600 m.ü.M.) und schaue
ihnen zu, wie sie ihre LSGs
(Lawinensuchgeräte) miteinander in
Einklang bringen. Es piepst wie verrückt und die Aufmerksamkeit
der anderen Wintersportler, die gerade aus der Gondel gespült
werden richtet sich auf unsere Gruppe.
Da ich kein LSG besitze und auch weniger als keinen blassen Schimmer
davon habe, was eine Lawine
überhaupt ist, knirsche ich vehement
mit den Zähnen, was in der klirrenden Kälte ähnliche
Piepstöne zur Folge hat wie die miteinander kommunizierenden LSGs.
Offenkundig soll mit allergattig
Schneesportgerät die neuverschneite Flanke befahren werden, welche
weitab von überwachten Skipisten den Gämsen, Murmeltieren und
Nacktwanderern eine ruhige Winterschlafstätte ist (resp. war). Von
der Gondel aus sah man zuvor bei der Bergfahrt bereits das die meisten
Lawinen schon durch die erwähnten Sprengungen ins Tal getobt sind,
so dass davon ausgegangen werden kann, dass diesbezüglich Ruhe im
Karton herrschen würde.
Es wird noch kurz mit den Suchstangen und dem übrigen
Schanzgerät geprahlt, dann kann es losgehen. Natürlich bin
ich auch dabei. Drauf geschissen, ob ich nun ein ein LSG an meiner
Leibwäsche trage oder nicht - die Gämsen haben schliesslich
auch keines.
Ich fahre vorsichtig zu hinterst und werde natürlich voll von
einem Schneebrett erwischt. So
ein Mist aber auch. Augenblicklich wird
es dunkel ich weiss weder wo oben, noch wo unten ist. Der Druck der
betonharten Schneeschicht die mich umgibt ist unbeschreiblich. Nach
einer gefühlten Ewigkeit gelingt es mir, meinen rechten Arm ein
wenig zu bewegen. Ich komme an mein Mobiltelefon ran und versuche eines
der Freeridekids aus der Gruppe oder eine Mountain Mama anzurufen. Der
Versuch scheitert auf hohem Niveau, statt eine Verbindung zur
Aussenwelt aufzubauen, knarzt das maliziöse Ding kurz und spielt
dann: "I've Been Looking For Freedom".
Das sichere Gefühl zu wissen, dass die Batterien in meinem
Mobiltelefon länger halten werden als meine eigenen, erfüllt
mich mit Trost.
*****
Von TTHäbeni ist leider keine Rettung
zu erwarten, sitzen sie doch selber in der Klemme.
*****
Mein Gott, wo soll das bloss enden?
D J B r u t a l o @ s c h n u l l i b l u b b e r . ( h
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Kommentare (14)
- Etwas Senf dazu?
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