Endlich ist der Fussballweltmeister bekannt (die Redaktion
gratulliert artig) und das ungetrübte Augenmerk kann wieder auf
andere Schauplätze
Schlachtfelder gerichtet werden. Die Feinde des Abendlandes hungern
tags und schiessen halbherzig ihre Kassamsalven in die
Orangenplantagen. Mit Hightech und Heilsarmeekarabiner scheint ihnen
mühelos zugesetzt werden zu können.
Havanagila und Kumbaya vor den Toren Jerichos, sollen die elenden
Schweinefleischverschmäher und Olivenkalterpresser in die Knie
zwingen. Dies muss der pazifistische Sinn und Zweck des Chores der
Israelischen Verteidigungskräfte sein. Auf den ersten Blick
sicherlich ein löblicher Ansatz. Ich zweifle jedoch stark an der
humanen Wirkung des Gesangs, wurde ich doch selber Opfer davon und
musste die Schallplatte frühzeitig vom Plattenspieler nehmen, um
nicht einem spontanen Ohrenkrebsbefall zu erliegen. In die Knie zwang sie mich allerdings.
Diese diplomatisch gemeinten Ansätze haben schon in Zeiten, als
Asterix und Obelix noch die ewigen Wildschweingründe unsicher machten,
nicht zur Völkerverständigung beigetragen. Lokale Schrullen
wie "Wir können doch jetzt um 3pm keine Römer verprügeln,
schliesslich ist Tea time", sprechen Bände. In Tat und Wahrheit
folgen Kriege stets dem Diktum: "Zum Zangge bruuchts geng zwe".
Darin unterscheidet sich Krieg übrigens nicht die Bono von
Fussball, sei es in der Ukraine, in Nigeria, Sudan und wie sie
alle heissen.
Gegner, Abwehr Richter
Fallen in den Trichter.
Mit Freistoßspray und Mörser
Erwischt es sie noch böser
Erscheinen diese Zusammenhänge nicht etwas gar zu einfach? Was
sind den eigentlich die Gründe dafür, dass wir seit zig
Jahren nie in Kriege verwickelt worden sind? Haben wir alle Hände
voll damit zu tun, von den Konflikten in anderen, fernen Ländern
zu profitieren oder ist es einfach dem Zufall zuzuschreiben, dass sich
inmitten von Europa die Nationen nicht mehr gegenseitig durch
kriegerische Handlungen Leid zufügen? Wenn ich den regierenden
Aushängeschildern besagter Länder zuhöre, kann ich mir
nur schwer vorstellen, dass die Kriegsgefahr
durch politische und diplomatische Bemühungen gebannt werden kann
und ich vermute sogleich eine geheime Kraft, die dies zustande bringt.
Verfrüht wäre es sicherlich dabei gleich an einen Gott zu
denken. Warum auch sollte der oder die europafreundlich sein? Die
Küste Norwegens war
sicherlich aufwändig herzustellen, kein Zweifel, aber andere,
durch Menschen hart umkämpfte Landstriche sind nicht minder
reizvoll und man darf getrost davon ausgehen, dass eine
schöpferische Gottheit ihre schützende Hand auch dort
drüber halten würde.
Der Laie steht - was eigentlich Aufgabe der Wissenschaft ist - vor einem Rätsel.
D J B r u t a l o @ S ç h n u l l i b l u b b e r.ç h (293/29)