dringender Blödsinnalarm Letzte Einträge 30. September 2024 Katzen sind sooo doof.. 29. August 2024 Gedanken aus dem Nordatla.. 20. August 2024 Von Schafen und Menschen.. 29. Juli 2024 Deutsch muss wieder zähl.. 05. Juli 2024 Betrachtungen aus dem Rau.. 19. Juni 2024 Kt. Bern wird verkauft.. 06. Juni 2024 Kt. Bern muss bleiben!.. Die Archive Nürnberg und der Rest der Nuller Der zwölfstöckige Wohnblog (2006) |
28. Februar 2014 Brave New Musicworld Ausgezeichnet! Der Herr Computer denkt nicht ans funktionieren, sondern installiert wichtiges Flickwerk zur Beibehaltung der "Sicherheit". Für mich normalerweise Anlass um zum Kühlschrank zu gehen, mir ein Bierchen zu schnappen und in meinem Lieblingssessel eine kleine Depression zu schieben oder alternativ dazu, zu kontemplieren. Heute nicht. Heute nehme ich die genauso lästige wie willkommene Pause an und gehe in die Innenstadt, um den Plattenladen meines Vertrauens zu besuchen. Seit ich ein Smartphonesklave mit einer Allnetflat bin, sind diese Besuche selten geworden. Ich also rein in den Laden und merke schon in den ersten Augenblicken was das eigentlich bedeutet: Plattenladen meines Vertrauens. Eine herzliche Begrüssung gefolgt von einem "he DJ ich habe da gerade so eine neue Deutsche Band rein gekriegt, wo ich denke das könnte dir gefallen". Ich so "ja" und er wieder "willst du mal reinhören?". Der Name der vermeintlich neuen deutschen Band sagt mir nichts und - reinhören? Der Plattenladen ist dermassen knapp bemessen, dass reinhören meistens mit Fusskrämpfen und Hexenschüssen verbunden ist. "Lass gut sein, ich nehme sie und hör zu Hause rein". Er dann, weil er mich ja, soweit ich mich zurückerinnern kann, in Sachen Tonträger berät: "CD oder Vinyl? - Vinyl dauert mindestens zwei Wochen, das gibt es nur als Direktimport aus Japan". Da ich mir das Zeug auch gerne mal rückwärts anhöre (ist so eine Schrulligkeit von mir) bestelle ich die zwölfzöllige P.V.C.-Scheibe und verlass den Laden. Kaum bin ich wieder auf der Strasse, zuckt mein Tamagochitelefon in der Herrenhandtasche. Eine reich bebilderte und betonte Mitteilung teilt mir mit, dass soeben 4000 brandaktuelle Musiktitel meiner Musikwolke hinzugefügt wurden und darauf warten von mir gehört, gefaved und geteilt zu werden. Die Musikwolke heisst natürlich richtig Creative Music Cloud und ist ein eingetragenes Markenzeichens meines Mobilfunkanbieters. Ich öffne das Menu meiner Musikwolke und suche die neue deutsche Band, von der ich - es ist noch keine fünf Minten her - eine Schallplatte (von einem anderen Stern) bestellt habe und stelle mit Erleichterung fest, das sie nicht in die Wolke geblasen wurde. Doppelspurigkeiten bereiten mir Unbehagen. Jetzt aber schnell nach Hause, 4000 Musikstücke warten darauf, von mir gewissenhaft gehört zu werden. 4000 mal durchschnittlich drei Minuten, zuzüglich essen, schlafen und die Bestätigungsfenster der Updates des Herrn Computers bestätigen... Das dürfte im besten Falle in zwei Wochen locker zu schaffen sein. Gleich noch den Chef anrufen, dass er vierzehn Tage nicht mit mir zu rechnen hat. D J B r u t a l o @ S ç h n u l l i b l u b b e r.ç h (290/24) ° |