Er nimmt die Strapazen auf sich, taucht extra in einer
Europäischen Fussgängerzone auf, um sich das Leben an Land
anzuschauen. Dann das: Der Himmel verdunkelt sich, ist voll von
Krähen und Elstern ein Riesengeschrei, ein regelrechter Lärm
hebt an.
Das hat sich der Herr Hai wohl anders ausgemalt. Die Enttäuschung ist ihm ins Gesicht geschrieben. Sein Gebiss klackert und fängt an zu
rotieren wie die Trommel eines Trommelrevolvers beim Russischen
Roulette. Instinktiv wünscht er der ganzen
Krähenvögelpest die Krätze an den Hals.
Bis heute Morgen war ich der Meinung, dass Enten bloss auf
Wasseroberflächen landen, respektive wassern können, Land
ihnen Unbehagen bereitet. Heute Morgen früh sah ich einen
Stockentenerpel neben mir und meinem Rad, gekonnt auf einer mit hohem
Grass bewachsenen Grünfläche aufsetzen. Ich staunte
entsprechend wollte schon applaudieren. Die Stelle wo sich dieses
Wunder ereignete könnte natürlich auch verhext sein, denn
tags zuvor beobachtete ich zwei Distelfinke
wild herumflattern. Eine Vogelart die ich bis anhin nur aus
Büchern kannte und der ich unterbewusst stets eine marabueske
Grösse angedacht hatte. Ich wurde eines Besseren belehrt und
musste meine Bilder im Kopf austauschen.
Das zitierte Buch hiess übrigens "Brutvögel Europas", war
dreiteilig und begleitete mich durch die Kindheit wie die Lustigen
Taschenbücher oder Fix und Foxi. Ich frug mich stets warum das
Buch nicht einfach "Vögel Europas" hiess? Die einzigen beiden mir
bekannten Vögel, die nicht brüteten waren der Spassvogel und der Kuckuck. Ersterer
ist mittlerweile vom Aussterben bedroht, vom zweiteren gab es im Buch
einen mehrseitigen, üppig bebilderten Eintrag über mehrere
Seiten.
D J B r u t a l o @ S ç h n u l l i b l u b b e r.ç h
(298/30).