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10. Juli 2007 Ein biblischer Traum Nun habe auch ich, der ich mich weder als Dame noch als Herr bezeichne, wieder Hoffnung, dereinst zum Haarschelm zu kommen. ***** Gott ist mir erschienen. Nicht durch die beiden Missionare, welche ich neulich an unserer Haustüre ertappt habe. Sie versuchten Papiererzeugnisse mit christlichem Schwurbel in die Briefkästen zu stopfen. Ich überlegte mir kurz, ob ich sie hereinbitten und ihnen meine beachtliche Kruzifixsammlung zeigen soll. Bei einem Tee hätte ich dann auch die Problematik meiner Wundmale ansprechen können, die immer Karfreitags kesselweise Blut absondern und mir den Gang ausserhaus verunmöglichen. Stattdessen entschied ich mich, frei nach Montgomery Burns, die Hunde frei zu lassen. Gott ist mir erschienen in einem Traum von biblischem Ausmass. Der Kurtcobaintraum, wie ich ihn nenne, ist ein regelmässig wiederkehrender Traum, an den ich mich eigentlich gewöhnt habe. Ich besuche Kurt in seiner Datsche und wir knobeln. Nach einer gefühlten Weile, steht er auf, geht zum Waffenschrank, holt zwei landläufige, langläufige, halbautomatischen Gewehre raus und drückt mir eines davon in die Hand. Gemeinsam gehen wir in den riesigen Obstgarten hinter seinem Haus und schiessen wie die Verrückten auf die weissen Porzellanisolatoren der Telefonleitung, welche von Nord-Ost nach Süd-West das Nachbarsgrundstück in zwei ungleichgrosse Teile zerteilt. Soweit ist da jeweils nichts göttliches zu erkennen. Diesen Traum träume ich mit wechselnden Farben im Durchschnitt einmal im Monat. Dazu wird rätselhafterweise immer Musik von Barbara Streisand gespielt. Auch wenn sich Kurt diesbezüglich jedesmal lauthals bei mir beschwert und mir sogar mit vorgehaltenem Gewehrlauf droht, kann ich es nicht ändern. Bei der letzen Wiederholung des Kurtcobaintraumes wurde mir von der Redaktion noch eine Verlängerung (MAZ?) eingespielt, die ich so noch nie geträumt habe. Der Traum ist normalerweise damit zu Ende, dass alle Isolatoren, runtergeballert sind und wir keine Munition mehr haben. Jetzt, in der verlängerten Version, schreite ich mit der Wumme am kopflosen(?) Leib Kurts vorbei, zurück in sein Haus, stelle sie zurück in den Waffenschrank und trete auf den leeren Vorplatz hinaus. Dort passieren drei Dinge von biblischer Tragweite, welche mich bis zum heutigen Tag dermassen verwirren, dass ich mich kaum mehr traue, des nachts zu träumen. Das erste das passiert, es beginnt in Strömen an zu regnen. Noch bevor ich völlig durchnässt dastehe fällt eine diskusgrosse Schildkröte auf den Vorplatz und beginnt sich zu drehen. Kopf und Beine eingezogen, dreht sie wie ein Kreisel. Plötzlich schleudern vom Rand des sich drehenden Schildkrötenpanzers junge Babyschildkröten in alle Himmelsrichtungen auf den, mittlerweile durch den Regen völlig überfluteten Vorplatz. Die Jungen Tiere sind durchsichtig und bilden bald einen zusammenhängenden Teppich. Die Angst packt mich, ich will verschwinden. Beim Weggehen kann ich nicht anders als meine Füsse auf den jungen Schildkröten abzustellen. Es knirscht fürchterlich. Es knirscht so als ginge man mit schwerem Schuhwerk über den Teppich einer Junggesellen WG, der mit Pringels zugemüllt ist. Nebst der Angst macht sich in meinem Bewusstsein nun auch eine Art Bewunderung für die Effizienz dieser Art des Schildkrötengebärens breit. Ich habe mich bis anhin immer gewundert, wie eine Schöpfung auf diesen galapagoschen Blödsinn kommt, Eier im Sand verbuddeln zu lassen und die Brütarbeit blauäugig der Sonne anzuvertrauen. Auf meiner Flucht werde ich an der Strasse von drei wild gestikulierenden Platanen aufgehalten. Ich stoppe abrupt und jetzt erst stelle ich fest, dass Schwärme von meterlangen Fischen (Doraden?) senkrecht aus den Ästen auf die Strasse fallen. Ein Fischregen wie ihn Charles Ford gerne beschrieb. Ich wünsche mir Crazy Horst wäre jetzt da, weiss aber, dass auf ihn in solch brenzligen Situationen kein Verlass ist. Der Traum reisst ab, ohne dass eine Gebrauchsanweisung hinterlegt worden wäre. Anderntags überprüfte ich all meine Mailboxen, ja lese sogar den ganzen Spam gewissenhaft durch. Nichts ausser den zweifelhaften Angeboten zu mehr Reichtum und zu weltumspannenden Penisverlängerungen! Vor der Tür im Briefkasten liegt immer noch das Traktat von den beiden Missionaren. Also sprach DJ Brutalo: Wenn Du, Lieber Gott das liest, Du mir mit diesem Traumfortsatz (mit den Schildkröten und Fischen) eine wichtige Botschaft zur Errettung der Menschheit vermitteln willst, so tu Dir keinen Zwang an, rück mit der Sprache aussi und verschone mich bitte in Zukunft mit diesem kryptischen Firlefanz. ***** In Thailand derweil TTHäbeni, in der Zwickmühle schmoren, Urlaubsrisiken halt. ***** D J B r u t a l o @ s c h n u l l i b l u b b e r . c h - Kommentare (0) |