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01. August 2006 Auswegslos am Nationalfeiertag Am 1. August stehen frühmorgens bloss Reisende am Bahnsteig, welche neugierig die herumstehenden Streugutbehälter öffnen, um zu sehen, womit sie denn während der Sommermonate gefüllt sind. Mit lautem Getöse lassen sie sie dann wieder zukrachen und überlegen sich mit einem verstohlenen Blick zu ihren Ehefrauen, ob man diese Streugutbehälter auch zu Hause einsetzen könnte. Beispielsweise um Gartengerät zu lagern oder um die Nachbarskinder an Sankt Nikolaus darin einzusperren. *** Am 1. August verjährt die Anklage gegen den Financier Werner K. Rey. Für diejenige welche nicht wissen wer Rey ist, hier eine kurze Erklärung: Anfangs der Neunziger Jahre platzt die Finanzunternehmung von Werner K. Rey wie eine Seifenblase. Ein Schweizerisches Märchen könnte man meinen. Nachdem allerdings klar ist, dass die eine oder andere Firma, darunter eine Regionalbank für Kleinanleger, von dieser Platzung betroffen und ruiniert ist, zieht es Rey auf die Bahamas. In den Medien wird der totgeglaubte Begriff "Nassauer" wiedergeboren. Mangels der entsprechenden bilateralen Rechtshilfe zwischen dem Inselstaat und der Schweiz, kommt es zu keiner Auslieferung und Rey entgeht bis heute seiner gerechten Strafe. Dass Rey auch nach der Verjährung nicht in die Schweiz zurückkehren kann, liegt auf der Hand. Ich behaupte einmal frei, dass der eine oder andere der damals geprellten Kleinanleger schnurstracks mit ihm zur nächsten Tanzlinde gehen würde, um ihm diesen ausstehenden Prozess, kurzerhand mit Hilfe des mitgebrachten Kälberstricks machen würde. Um die Auflage zu steigern empfehle ich dem Thuner Tagblatt (regionales Käseblatt; hat damals schon von der Geschichte profitiert) eine wöchentliche Kolumne von Werner K. Rey zu drucken. Im Feuilleton der Wochenendbeilage vielleicht. "Verstossen im Ferienparadies" oder "It's a shame about Rey". *** Durch die Aufregungen der letzten Tage habe ich "Operation and Maintenance" meines sterblichen Gefässes völlig ausser acht gelassen. Während ich mir also gestern wieder einmal ordentlich einen von der Bratpfanne schmirgelte, hielt ich plötzlich inne und verspürte den Drang ein paar neue Buchanfänge zu schreiben. Die Suche nach Papier und Blei gestaltete sich etwas kompliziert, so dass ich den Faden völlig verlor und *** Aus der Welt der ausgestorbenen Tiere: Am Samstag flog Edi, die letzt noch lebende Kamikazewespe, beim Balkan Beat Box Konzert, tief durch die klatschende Menge. Zuletzt gesichtet hat sie Isabell. Mehr gesichtet hat sie seither nicht, da ihre Augen allergiebedingt zu melonengrossen Fleischklumpen angeschwollen sind. Edi segnete das Zeitliche und fiel ab. In der Welt der ausgestorbenen Tiere verbreiten auch The Three Häbeni wieder einmal ihre guten Taten *** Bei einem Konzert der international tätigen Gutriechpunker Tight Finks, im regenwolkenverhangenen Thun, versuchten zwei linksalternative Buben aus dem Publikum, eine schneuztuchgrosse Schweizerfahne zu verbrennen. Offenbar haben die Fahnenhersteller aus den Geschehnissen im Libanon (nicht der finstere Krieg - nein: die karikaturbedingten Streitereien anfangs Jahr) gelernt und bauen das patriotische Gewebe jetzt aus Teflon und Asbest. Aus Teflon und Asbest scheint auch der Bart von Chippie, dem Bassisten der Fuckadies, welche im Anschluss das Haus rocken. Zwar sind die Musiker nicht mit den gleichen olfaktorischen Vorzügen gesegnet wie ihr Supporting Act, dafür lassen ihre Beats und das monströse Gitarrengeschrammel keine Wünsche offen. *** grüssen tut Euch unverbrüchlich Euer Blogwart und Blocherjäger, D J B r u t a l o @ s c h n u l l i b l u b b e r . c h - ---- will nicht genannt werden Da du gerade das Punk-Konzert vom vergangenen Montag ansprichst, da bot sich eine mir bis dahin unbekannte Sportart an. Diese nennt sich "stage diving". Man klettert dann auf die Bühne und springt mit erhobenen Armen, die Finger zu einem Satanszeichen geformt, rückwärts auf das mit gestreckten Armen bereite Publikum und lässt sich so von diesem über die grölende Masse tragen. Wie gesagt interessant dachte ich das mal auszuprobieren und vergass dabei, dass das letzte Punkkonzert welches ich besucht hatte schon ein paar Jahre zurückliegte und ich während dieser Zeit auch schon um einige Pfunde gerundet bin. Die Landung war von meiner Seite sehr angenehm und kurz. Für das halbdutzend liegen gebliebenen Jugendlichen möchte ich mich an dieser Stelle in aller Form entschuldigen. |