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03. März 2010

Säcke und Löcher

new services

"Wunderbar!" rufe ich in die vormittägliche Stille der Wohngegend. Einen Sackdienst, welch brillante Idee. Sogleich löse ich den Gurt, schiebe meine Buchse auf Halbmast und nähere mich behende der verheissungsvollen Dienstleistung der PTT auf vier Rädern. Ein zufällig anwesender Abwart schilt mich, ich soll mich gefälligst wieder anziehen, mich vom Acker machen und mir sonstwo am Sack kraulen, bezugsweise kraulen lassen. Beim Sackdienst der PTT handele es sich um eine ernst zu nehmende Angelegenheit, höchster sicherheitsrelevanter Ausprägung. Ich kusche, fieser Sack.
Später lasse ich mir noch von anderer, profunder Stelle bestätigen, dass es sich bei besagter Dienstleistung an Wichtigkeit nicht mangele: Doktoren der Sackologie würden da ihrem Broterwerb nachsteigen. Ohalätz eine Fettnapftretung par Excellence.

Peinlich berührt, schleiche ich durch die amtliche Dokumentenablage. Ich verspüre das drängende Bedürfnis, meinen Indexfinger in ein Loch eines Bundesordners (dt: breiter Ringhefter) zu stecken. Eine wohlige Wärme strömt via mein Finger aus dem Loch in meinen Körper. Wozu sind diese Löcher eigentlich gedacht? Ich probiere es gleich bei einem halben Dutzend aus. Es klappt hervorragend. Das Gefühl ist besser als der erste Heroinrausch. Ich nehme mir vor, dass ich das jetzt jeden Tag machen werde. Fünf Minuten den Indexfinger in die Löcher der Bundesordner in der amtlichen Dokumentenablage stecken.

Mein Vater würde hier seine Theorie zum Besten geben, welche sich der Frage widmet wozu der Tischler denn ein Loch in die Sitzfläche des Tabourettlis (dt: Küchenschemel) gebohrt hat. Viele hängen in ihrer Unwissenheit dem Glauben an, dass das Loch dafür vorgesehen sei, den Indexfinger hineinzustecken und das Tabourettli anzuheben. Föllig valsch! Das Loch ist da lediglich drin, damit die Katze mit dem Sack cha ganggle (dt: cha ist können (III.Person Ez.Gegenwart von Können) aber ganggle?, no way. Das Bild müsste allerdings durch die Verbindung von Sack und Katze von alleine entstehen) wenn mann drauf sitzt.

*****

Wenn die Weichen damals entsprechend gestellt worden wären und ich nicht so eine faule Socke wäre, so würe es TTHäbeni in dieser Form nicht geben. Aber wen interessiert das schon?

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D J B r u t a l o @ S ç h n u l l i b l u b b e r . ç h

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Kommentare (14)

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04. März 2010 um 08:02

rouge

Sackdienst klingt irgendwie als würde sich dahinter was ziemlich schweinisches verbergen, oder?

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04. März 2010 um 08:25

DJ Brutalo

@rouge
jetzt wo Sie's sagen. Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen. Zum Glück haben wir das nicht laut ausgesprochen.

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04. März 2010 um 08:59

Olive Oyl

In Züri steht an den Aballcontainern: "Nur für Züri-Säcke". Auch nicht schlech.

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04. März 2010 um 09:53

DJ Brutalo

@Olive Oyl
hören Sie mir auf - entweder haben Sie diese Geschichte selber erfunden oder aber, die Zürcher wollen Hauptstadt werden.


sackifutschi


(Das Bild harrt schon lange der Veröffentlichung in der Bernerwelt)

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04. März 2010 um 10:22

N-Deli

Da gibt man sich jahrelang Mühe, die Ostberner ausschliesslich "Züri Schnäbis" zu nennen, und dann das: totale Unterwanderung. Zwar Geknickte aber dennoch dankbare (wegen der Erstpublizierung) Grüsse an Brutalo sendet N-Deli.

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04. März 2010 um 10:36

DJ Brulato

mein lieber N-Deli,

tut mir leid dass diese schonungslose Entmantelung (Exibitionierung) auf diese unpersönliche Weise passieren muss. Aber jetzt mal Klartext, hiessen die von Dir hier bezeichneten Zürischnäbis nicht vor einem Jahr höchstens noch Schnäbispienzler?

schön und unverbrüchlich grüsst
DJ Brulator

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04. März 2010 um 10:45

N-Deli

Nicht doch, denn Schnäbispienzler gibt's überall, sogar im Berner Oberland. übrigens heisst 'ganggle' gemäss Otto von Greyerzens schönem roten Wörterbuch "auf täppisch lustige Art spielen". Auch hier kann man sich wieder Reime bilden. Das überlasse ich aber gerne DJ Bator...

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05. März 2010 um 16:42

schwäbisser

Dein Experimentiergeist ist bewundernswert. Da könnte man doch den Opiatsüchtigen Bundesordner anstatt Heroin abgeben, jawohl! Leider habe ich einen solchen Ordner nicht zur Hand, werde mich jedoch morgen in der Papeterieabteilung gratis berauschen. Danke ! Es könnte auch sein dass an den diesjährigen Botellons die Leute nicht nur mit einer Flasche erscheinen, sondern auch mit einem Bundesordner unter dem Arm. Werweiss.

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05. März 2010 um 17:55

Stresemann

Fragen über Fragen. Mich interessiert allerdings weniger was die Katze mit ihrem Sack macht. Ich frage mich mehr seit wann Katzen Säcke haben? Ist das nicht mehr den Katern vorbehalten? Und noch eine andere Frage. Seit einer kürzlichen Debatte mit einem Vegetarier stellt sich mir folgende Frage: Wenn man Tiere nicht essen soll, warum sind sie dann aus Fleisch?

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06. März 2010 um 10:14

DJ Brutalo

@N-Deli
wobei zu bemerken ist, dass täppisch auch ein Berndeutsches Wort ist. Zumindest "zutäppisch"

@schwäbisser
meist kommt es anders als man denkt. Da denkt man, das papierlose Büro sei in Reichweite, schon platzt die Blase und der Traum ist aus.

@Stresemann
Solange Sie in Debatten eine solche spitzfindige Art an den Tag legen, müssen Sie sich nicht wundern, wenn Sie in die vegetarische Metzgerei geraten - das Purgatorium der Veganer.

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06. März 2010 um 11:22

redrock

Jetzt wird es aber sackstark. Purgatorium! Musste doch zum Duden (nicht zum Sack) greifen. Also: Fegefeuer und noch besser: purgieren (med.) ein Abführmittel verwenden.

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06. März 2010 um 12:38

Dj Brutalo

@redrock
es freut mich, dass ich mich ein ungradmal verständlich machen konnte. Eigentlich müsste man der vollständigkeithalber noch Ernas Silbersack (an der Silbersackstrasse) einebeziehen, ist dort doch einer der 666 Eingänge in die Hölle (nach Johannes) ansässig. Zu deutscher Schlagermusik des letzten Jahrtausends fährt man dort ein.
:
Aber das würde ja wohl den Rahmen der Vorstellungskraft sprengen.

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06. März 2010 um 19:56

Lischakatz

@Stresemann: MmjjjiiiiiaaujowStresi, wahrhaftig haben wir Katzen keinen Sack zum Gangglen, wenn wir jedoch irgendwo ein Loch entdecken, müssen wir unwiderstehlich mit den Pfoten darin herumkratzen. übrigens, Salat ist Scheisse, sind Menschen aus Fleisch?

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07. März 2010 um 18:19

Stresemann

@ Lischakatz; Da haben sie recht, Salat ist scheisse. Ich esse prinzipiel nichts was ohne grosse weiterverarbeitung aus dem Dreck gezogen wird. Und ja, die meisten Menschen sind aus Fleisch (Ausnahme: Models,Marylin Manson, Doof von Dick und Doof, die bestehen nur aus Haut und Knochen. Aber wenn jetz Menschen Menschen essen so ist das fast überall per Gesetz verboten, ausserdem wüsste ich grad niemanden den ich gerne verspeisen würde. Kanibalismus gibts nur noch im Film und in gewissen Regionen südlich von Adis Abeba


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